Soraya
Wie stehe ich zum Thema Selbstliebe? Eine sehr gute Frage. Hierzu würde ich gerne sagen, dass ich an einem Punkt angekommen bin, wo ich mich 100% so annehmen kann, wie ich bin. Dies ist leider nicht immer so, manchmal verliere ich mich noch in meinen negativen Gedanken, die mir sagen, dass ich nicht gut genug bin. Um vielleicht hier mal ein bisschen Struktur reinzubringen, spulen wir die Zeit doch einfach mal zurück. Genauer gesagt zurück zu meinem Teenage-Ich, welches noch gar nicht so lange her ist. Als Teenager war ich sehr unsicher und wenn ich sehr unsicher sage, meine ich wirklich sehr sehr unsicher. Dies ging zu dem Punkt wo ich mit 13-14 beschlossen hatte, dass ich wenn ich 18 bin mich erstmal Schönheits Ops unterziehe. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie kam es dazu. Ich würde sagen erstmal natürlich sehr viel Medien und das unrealistische Schönheitsideal, welches oft vermittelt wird. Des Weiteren was mich wahrscheinlich am meisten beeinflusst hat ist das Gefühl nie dazu zu gehören, welches ich schon von klein auf hatte. Als die Zeit verging und es nicht nur noch ein nicht dazugehören war, sondern mehr ein dauernd negative Kommentare über das eigene Aussehen und die Persönlichkeit bekommen, hat das dem ganzen natürlich auch nicht geholfen. Und als diese Stimmen von außen immer lauter wurden haben irgendwann meine eigenen Stimmen in meinem Kopf diese angenommen. Wenn ich dir jetzt sage, dass ich mich selbst gehasst habe und eigentlich nur noch sterben wollte ist das leider nicht gelogen. Um jetzt hier nicht nur im scheinbar negativen zu schwingen, kommen wir mal dazu, wie ich es geschafft habe mehr zu mir zu finden und mich selbst zumindest weitestgehend anzunehmen. Ich möchte hier keine Dinge verschönern oder Leute anregen, aber ein großer Teil war hier auch Drogenkonsum. Um hier nochmal in die Tiefe zu gehen, hat der Konsum von besonders Psychedelischen Substanzen einen Art Shift in mir ausgelöst. Ich bin von meiner Opfer Haltung in eine Position getreten, in welcher ich realisiert habe, dass ich mein Leben verändern kann. Hatte dann noch eine Weile gedauert, weil ich zuerst versucht hatte Dinge zwanghaft im Außen zu verändern anstelle in mich zu schauen. Als ich dann meinen Fokus von außen immer mehr auf das Innen geändert habe, habe ich angefangen immer mehr an meinen Traumas zu arbeiten und diese zu heilen.
Hier nochmal kurz oder vielleicht auch nicht zu den Dingen die mir am meisten geholfen haben, meine Sichtweise auf mich selbst zu ändern. Das sind zum einen positive Affirmationen, welche ich mir immer laut vorgesagt habe und zumindest versucht habe diese zu fühlen. Des Weiteren war und ist Achtsamkeit ein großer Punkt in meinem Leben um so mehr Bewusstsein in mein Leben und meine Muster zu bringen. Zudem biete ich mittlerweile Heilungs- Session an, welche ich auch an mir selbst anwende und mir enorm geholfen habe. Sonst fällt mir erstmal nur noch ein so viel nackt sein wie nur möglich.
So, jetzt habe ich viel geredet bzw. geschrieben und du weißt immer noch nicht, wie ich zum Thema Selbstliebe stehe. Ich sage mal, etwas was du wahrscheinlich schon weißt, Selbstliebe ist die wichtigste Liebe. Meiner Meinung nach ist es wichtig in die Selbstliebe zu gehen und zu lernen alleine, sich das zu geben, wonach man sich sehnt. Da wenn man dies nicht macht alle Beziehungen im außen den Mangel an Selbstliebe widerspiegeln. Aus meiner Erfahrung versucht man dann etwas zu füllen, was man nur selbst füllen kann und man wird nie eine Sache, eine Person finden die perfekt dauerhaft diese Leere füllt.
Inzwischen kann ich sagen, das ich an einem Punkt bin, wo ich zwar mich nicht immer selbst lieben kann, mich aber zumindest selbst akzeptiere, so wie ich bin und wenn Gedanken und Emotionen in mir hochkommen, die das gegenteilige sagen, ich mir immer mehr erlaube diese zu fühlen und dann wieder loszulassen. Ich “arbeite” mittlerweile mit meinen “Triggern” und wenn diese hochkommen schau ich mir an, was dahinter steht um so immer mehr in die Heilung zu gehen.